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im Mittelalter  

Diesem Zeitgeist fiel auch die große Mehrheit der Frauen zum Opfer, die über Gesundheit, Hygiene und Krankheit ein für damalige Zeiten immenses Wissen hatten, die aber oft nicht ausdrücklich in der Tradition der röm.-kath. Kirche verhaftet waren (was nicht wirklich verwundert, schließlich hat(te) die Kirche ein Problem mit Frauen).

Der Kirche waren diese Frauen oft schon deswegen suspekt, weil sie wegen ihres Wissens und ihrer Hilfsmöglichkeiten im Volk sehr beliebt waren und damit durchaus eine Konkurrenz zu den Klöstern bildeten. Um die Menschen in die Kirchen zu bekommen, ging man sogar zeitweise so weit, dass galt, eine Krankheit sei Gott gewollt und dürfte wenn überhaupt nur von einem Priester und nur mit Kräutern, die in der Bibel genannt werden, behandelt werden. Zum Glück für viele Menschen war das auch den meisten Klosterbrüdern, die sich z.T. sehr intensiv der Heilkunde verschrieben hatten, etwas zu heftig. In zahlreichen Klöstern wurden nicht nur großzügige Heilkräutergärten gepflegt, die Klosterbrüder arbeiteten auch durchaus eng lange mit den heilkundigen Frauen zusammen, was für beide Seiten sicher fruchtbar war. (Jedenfalls bis zur Inquisition.)

Der Begriff Hexe ist relativ alt, kommt aus dem westgermanischen und/oder angelsächsischen Sprachraum (hecse, hagzissa, hagazussa, wicca ..) und meint (vor der Christianisierung) meist ein mythisches, kultisches Wesen, eine niedere Göttin oder vielleicht auch eine kultisch/religiös handelnde Person. Hagazussa bedeutet übersetzt so etwa Reiter/in (Zussa) auf dem Zaun (Hag), gemeint ist ein Wesen, das auf dem Zaun zwischen den Welten reitend Zugang zu verschiedenen Welten hat.

‚Hexen‘ waren Frauen, denen man reale, aber auch übersinnliche Fähigkeiten zutraute, die man als Priesterin, Besenreiterin, Seherin, Beschwörerin, als Kräuterfrau, Zauberfrau oder weise Frau bezeichnete, aber eigentlich nicht als Hexe.(s. dazu auch H.P. Duerr, Traumzeit u.a.)

Die Zuordnung des Begriffes Hexe zu den (heil)kundigen Frauen bei gleichzeitiger Negativierung des Begriffs taucht erst relativ spät im Rahmen der Inquisition auf und erlebt dort auch die Blüte der Negativität. Aber auch z.B. in der Märchentradition des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit (man beachte noch heute die Märchen der Gebrüder Grimm, z.B. Hänsel und Gretel)bis ins Heute hinein gilt die Hexe als böse, alte und Kinder fressende Frau und nur sehr langsam setzt sich ein fundierteres Verständnis durch.